Das Generalkapitel der Pallottiner 1947 in Rom befürwortete Seligsprechungsprozesse für die polnischen und deutschen Märtyrer der Naziperiode, zu denen auch P. Henkes namentlich gezählt wurde.
Doch dieser erste Impuls versandete völlig, weil die Seligsprechung Vinzenz Pallottis und dreizehn Jahre später seine Heiligsprechung bald alle Aufmerksamkeit auf sich zog. P. Henkes drohte die Vergessenheit.
Ein neuer starker Impuls, P. Henkes selig zu sprechen, kam aus den Reihen der ehemaligen Priester-Häftlinge von Dachau nach ihrer Begegnung im Jahr 1980 mit Papst Johannes Paul II. in Fulda.
Im Jahr 1985 richtete diese Priestergruppe ein Gesuch an den Limburger Bischof, einen Seligsprechungsprozess für P. Henkes einzuleiten. Doch die Pallottiner konnten sich noch nicht entscheiden, da sie fünf Tote durch die Gewalt der Nazis zu beklagen hatten. Doch einige bildeten zusammen mit Freunden und Verwandten den Richard-Henkes–Freundeskreis.
Den Durchbruch bei den Pallottinern brachten zwei Initiativen aus Tschechien. Die erste war die Teilnahme des Bischofs von Plzen František Radkovský an der Gedenkfeier zum fünfzigsten Todestag von P. Richard Henkes in der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Pallottiner in Vallendar im Jahr 1995. Seine klare Aussage: P. Henkes sollte selig gesprochen werden.
Am 17.1.2001 schrieb er im Namen der Tschechischen Bischofskonferenz einen Brief an den Provinzial der Limburger Pallottinerprovinz, in dem diese eine Seligsprechung von P. Richard Henkes befürwortete und ihre Unterstützung dafür versprach. Die Provinzversammlung 2001 nahm mit großer Mehrheit einen entsprechenden Antrag der Hochschule an.