Wer ist Richard Henkes?
Richard Henkes gehört zu den Personen, die das christliche Menschenbild gegen die Ideologie der Nationalsozialisten verteidigt haben. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten geriet der Pallottinerpater aufgrund seiner kritischen Äußerungen zunehmend ins Visier der Gestapo. Als Lehrer, Exerzitienmeister und Seelsorger bezog Richard Henkes offensiv Stellung zur antichristlichen Propaganda, beteiligte sich an der Vervielfältigung und Verbreitung der Enzyklika „Mit brennender Sorge“ sowie der regimekritischen Predigt des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen zum sogenannten „Euthanasie“- Programm. Richard Henkes sagte, was nicht mehr gesagt werden durfte. Mehrfach zeigte man Pater Henkes an, bis er am 8. April 1943 verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau deportiert wurde.
Als Ende 1944 im Lager eine Flecktyphus-Epidemie ausbrach, meldete er sich freiwillig für die Pflege der Kranken. Dabei infizierte er sich und starb am 22. Februar 1945 nur wenige Wochen vor der Befreiung des Lagers. Am 15. September 2019 wurde Richard Henkes als Märtyrer der Nächstenliebe im Limburger Dom seliggesprochen.
Meine stärkste Seite ist ja die opferwillige Hingabe aus Liebe. Ich will in der Hauptsache Opferpriester werden, Kreuzträger für andere.
„Wahr bin ich und will ich sein“
Briefe von Richard Henkes undeine Predigt frei nach Richard Henkes
Das von Richard Henkes erhaltene Schriftgut besteht vor allem aus Briefen und Postkarten. Eine Auswahl von 12 Briefen aus der Zeit zwischen 1918 bis 1945 geben einen kleinen Einblick in den Lebensweg von Richard Henkes.
Briefe Predigt
Die Seligsprechung
Ein Märtyrer der MenschlichkeitEs war die erste Seligsprechung im Limburger Dom: Am 15. September 2019 feierten Hunderte Gläubige, darunter viele aus Polen und der Tschechischen Republik, die Seligsprechung von Richard Henkes durch den römischen Kurienkardinal Kurt Koch.
mehr zur SeligsprechungUnd wenn mich
die Wahrheit vernichtet
Eindrücklich und lebendig erzählt das Illustratorengespann Volker Schlecht und Alexandra Kardinar unter dem Künstlernamen „Drushba Pankow“ den Lebensweg des Pallottinerpaters Richard Henkes als Graphic Documentary. Auf der Grundlage historischer Geschehnisse und überlieferter Briefe von Richard Henkes schildern die Illustrationen beinahe filmisch seinen Weg zum Märtyrer der Nächstenliebe. Für die Graphic Documentary entwickelte Volker Schlecht das Storyboard und Alexandra Kardinar das Konzept zur Kolorierung. Den Rahmen der Handlung bilden die fiktionalen Figuren des Erzählers und seiner Frau, die auf beeidigten Zeugenaussagen beruhen. Aufhänger ist der prominente Auschwitzprozess, der die Erinnerungen an die Geschehnisse im Konzentrationslager Dachau und damit an Richard Henkes wach werden lässt und so in die eigentliche Handlung leitet. In mehreren Rückblenden, die sich aus dem Gespräch des fiktiven Erzählers und Richard Henkes entwickeln, werden verschiedene Lebensabschnitte von Pater Henkes thematisiert:
die
Pflege des kranken Mitbruders Franz Xaver Salzhuber, der Soldat Henkes während des
Ersten Weltkriegs, seine Krisenzeit im Priesterseminar, sein Wirken in Frankenstein und
Branitz, die Verhaftung und schließlich die Zeit im KZ Dachau bis zu seinem Tod.
Mittlerweile ist die Graphic Documentary auch auf Tschechisch verfügbar.
Die Graphic Documentary „Und wenn die Wahrheit mich vernichtet“ wurde bereits mehrfach
ausgezeichnet: In der Kategorie Book & Editorial Illustration des European Design Awards
2020 gewann die Documentary den dritten Platz, nominiert für den ICOM Independet Comic
Preis 2020 und Aufnahme in die American Illustration Annual 38 (AI-AP).
Digital Guide zur
Graphic Documentary
Der Guide in deutscher und tschechischer Sprache begleitet Deinen Besuch durch die Ausstellung „Und wenn die Wahrheit mich vernichtet“ über die Lebensgeschichte von Richard Henkes.
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Ausstellung zur
Graphic Documentary
Die Ausstellung „Und wenn die Wahrheit mich vernichtet“ zeigt Bilder der gleichnamigen Graphic Documentary und widmet sich dem Leben des Dachau-Märtyrers.
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Horst Sakulowski: "Reliquie"
Als „Reliquie“ betitelt der Künstler Horst Sakulowski seine Zeichnung zum Seligen Richard Henkes. Ein symbolisches Gedenkblatt für den Häftling mit der Nummer 49642.
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Beate Heinen:
"Richard Henkes"
Die Künstlerin Beate Heinen schuf 1995 ein viel beachtetes Porträt des Märtyrerpriesters. Dieses „Lebensbild“ von Richard Henkes ist heute in vielen Niederlassungen der Pallottiner weltweit zu sehen. Das Original befindet sich in Vallendar.
mehr erfahrenProjekt: Haltung heute
Abgerungen
Theaterstück zu Richard HenkesMehr Leben entdecken
Ausstellung über innere Haltung und WerteHALTUNG heute ist ein Angebot, sich mit existenziellen Fragen und Herausforderungen auseinanderzusetzen. Glaubwürdige Vorbilder geben Orientierung und helfen dabei, Werte und Haltungen zu entwickeln.
mehr auf www.haltung-heute.de
